aka „ich hatte mal ein ATC“
gestern haben wir bei gut 32°C AuÃentemperatur beschlossen einen Abstecher in die Speläologie zu machen, zur Abkühlung.
Also mit groÃer Ausrüstung ins Müllerthal nach Luxemburg zur „Grotte Ste Barbe „, wo Team Dragonslayer einen 5/5er Earthcache vor kurzem veröffentlichte.
Wir haben ja mittlerweile so einige T5er Caches bewältigt, aber das war alles Kindergarten im Vergleich zu dem was einen in dieser Höhle erwartet.
Ich habe nun einen tierischen Respekt vor den Speläologen, die solche Höhlen zur Erkundung befahren.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, wie die Höhle zu bewältigen ist ohne die bereits vorgesetzten Haken und Ãsen für die Seile, mein lieber Herr Gesangsverein.
Ich fand es so schon Hardcore, aber dazu später mehr.
Los ging es also erst mal damit den Zugang zur Höhle zu suchen, also ausgeschwärmt und gesucht. Wie sich etwa 45min. später herausstellte war der Zugang genau dort, wo ich selbst vorher mir gedacht hab „nö, da is er nicht, is ja viel zu eng“. Also direkt mal mit ner extrem engen Spalte in die Höhle eingestiegen, wortwörtlich ein Drahtseilakt dort.
Dann über 2 weitere Stationen weiter abgeseilt bis wir in dem Abschnitt „Tord-Boyau Sup.“ angekommen sind.
Dann ging die Sucherei los mit dem Durchgang zum nächsten Abschnitt, was wir relativ schnell gefunden haben. Dort haben wir uns dann weiter über und unter Felsbrocken durchgeschlagen bis wir an einem weiteren Aufstiegspunkt angekommen sind, wo bereits ein Seil befestigt war (Vielen Dank an die Höhlenforschertruppe aus Luxemburg, die die Haken und Seile befestigt haben).
Bei meinem Aufstieg dort und dem Umhängen am Umlenkpunkt ist dann mein geliebtes Petzl Verso ATC nach unten gefallen und auf nimmer Wiedersehen in irgendeiner Spalte verschwunden.
Dann oben angekommen haben wir noch ein zusätzliches Seil befestigt und nach unten gelassen, das fast neue Seil gleitet einfach besser durchs Petzl Grigri als das „alte“ was dort schon befestigt hängt.
Und im Anschluss folgte unser Highlight der Höhle, die „Cathedrale“. Ein wirklich beeindruckender „Raum“ mit groÃen AusmaÃen. Ich schätze mal locker über 20m an Höhe, unten etwa 4-5m breit und nach oben hin enger werdend.
Ein riesen Raum mitten in einem Berg, einfach faszinierend.
Der Aufstieg zurück ist auch nicht ganz ohne, schlieÃlich auch etwa 20m (gefühlte 40 oder so).
Der Rückweg gestaltete sich an und für sich „einfacher“ als der Hinweg, schlieÃlich wussten wir ja dann den Weg. Das heiÃt aber bei weitem nicht dass er weniger anstrengend war 😉
SchlieÃlich ging es mit der SRT mit Grigri und Steigklemme am Seil aufwärts, ich noch mit meinem gut gefüllten Rucksack dabei (ich würde ja meistens jede Materialschlacht haushoch gewinnen, so auch diesmal).
Auf dem Rückweg haben wir dann auch einen eher unfreiwilligen „Bewohner“ der Höhle entdeckt, einen ziemlich erschöpft wirkenden Feuersalamander .
Der arme Kerl (ok, ich gebs zu, ich hab keine Ahnung ob es ein Er oder eine Sie war) hat versucht sich in Zeitlupe den Hang aufwärts zu kämpfen, aber immer wenn er 2cm vorwärts kam, ist er wieder 3cm den Sand heruntergerutscht.
Da hab ich den Salamander doch kurzerhand ganz vorsichtig in meinem Rucksack verstaut und mit zurück an die Oberfläche genommen.
Also gingen die letzten Höhlen-Räume mit dem Rucksack dann ganz behutsam, beim Aufstieg hab ich dann auch immer aufgepasst dass der Rucksack nicht all zu viel gegen die Wand prallt, was bei manchen Engstellen gar nicht wirklich einfach ist. Besonders beim letzten finalen Aufstieg zum Ausstieg hatte ich dann meinen „SpaÓ.
Da ist es ja so eng, dass ich den Rucksack ausziehen musste und mir mit ner Bandschlinge am Gurt befestigt habe und der n guten Meter unter meinen FüÃen baumelte. Dann hoch Richtung Drahtseil zum balancieren, immer schön aufpassen dass der Rucksack nicht mit der „falschen“ Seite an die Wand knallt und feststellen wie es beim Aufstieg Richtung Ausgang dann cm um cm wärmer, ach was, heiÃerm, wurde.
Also die letzten 5m Wegstrecke sind bei diesen Temperaturunterschieden mit der Höhlenforscher-Ausrüstung (Overall etc.) richtig extrem.
Aber wir haben uns alle der Reihe nach durchgekämpft und sind gesund und munter (nur mit einigen blauen Flecken) wieder an der Oberfläche angekommen.
Dort hab ich dann erst mal den Overall ausgezogen damit ich nicht direkt schmilze nach der Anstrengung und hab den Feuersalamander in eine schöne Felsspalte gesetzt, da findet er sich eher Zurecht als unten in der dunklen Höhle.
Er hat dann noch etwas posiert für ein Bildchen und die Haut fing auch wieder an zu glänzen, unten war er ja total trocken und verdreckt, oben wieder glänzend und wesentlich beweglicher.
Also diese Höhle ist definitiv das Härteste an T5 was ich bisher gemacht habe und ich glaube nicht, dass das in absehbarer Zeit getoppt werden kann. Da ist jegliche vertikale Leitplanke Kindergeburtstag dagegen, auch wenns n 30m Baum-Aufstieg ist.
So, jetzt geh ich mal meine Ausrüstung reinigen und ein neues Petzl Verso bestellen 😉
Und hier gibts die frisch bearbeiteten Bilder von unser Höhlentour gestern:
da ging es runter, alsonach dem Drahtseilakt steht man genau hier 😉
hier endet das erste Seil und man steht im ersten „Raum“
in der „Cathedrale“, Blick nach oben, so weit reicht der Blitz nicht für n anständiges Foto 😉
in meiner Höhlenforscher-Ausrüstung in der „Cathedrale“
Jörg (Blumis-Blackhawks) hat den Aufstieg zurück aus der „Cathedrale“ geschafft 😉
Lurchi in der Höhle, kämpft mit der Steigung und verliert
Lurchi an der Oberfläche 😉